Volkswagen beteiligt sich an der Entwicklung neuer Wasserstoff-Brennstoffzellen
Greg Kable | 08. November 2022
Der Volkswagen-Konzern entwickelt gemeinsam eine neue Wasserstoff-Brennstoffzelle, die für ein zukünftiges Serienmodell verwendet werden könnte, wie aus einer deutschen Patentanmeldung hervorgeht.
Die Patentanmeldung wurde im Juli 2021 gemeinsam von VW und dem deutschen Unternehmen Kraftwerk Group eingereicht, aber erst kürzlich veröffentlicht. Es umfasst Arbeiten an einem Wasserstoff-Brennstoffzellen-Stack und einem Wasserstoff-Brennstoffzellen-Fahrzeug, von denen Beamte behaupten, dass sie eine Reichweite von bis zu 1.243 Meilen (2.000 km) aufweisen könnten.
Eine zentrale Technologie, die VW verfolgt, ist eine Keramikmembran. Sie gilt als günstiger als die von Hyundai und Toyota verwendete Polymermembran und gilt als entscheidend für die zukünftige Massenproduktion von Wasserstoff-Brennstoffzellen für Automobilanwendungen.
Die Keramikmembran kommt auch ohne Platin aus, ein Edelmetall, das sich bisher als eine der großen finanziellen Hürden für die großtechnische Produktion von Wasserstoff-Brennstoffzellen erwiesen hat.
In einem Interview mit dem deutschen Business Insider nennt Sascha Kühn, Vorstandsvorsitzender der Kraftwerk-Gruppe, die Keramikmembran als „großen Unterschied“ zwischen dem in Zusammenarbeit mit VW entwickelten Brennstoffzellenstack und bestehenden Brennstoffzellenstacks.
„Der Vorteil unserer Lösung besteht darin, dass sie viel günstiger hergestellt werden kann als Polymer-Brennstoffzellen und keinerlei Platin benötigt“, sagt er.
Ein weiterer Vorteil der Keramikmembran besteht laut Kühn darin, dass sie während des Betriebs nicht befeuchtet werden muss, wodurch die Gefahr eines Einfrierens im Winter, einer Schimmelbildung in Umgebungen mit hoher Luftfeuchtigkeit und eines Austrocknens bei hohen Temperaturen entfällt.
Außerdem wird Wärme erzeugt, die zum Betreiben der Heizung und Klimaanlage eines Autos genutzt werden kann, was zu einer insgesamt höheren Energieeffizienz führt.
Trotz der gemeinsamen Patentanmeldung bestätigt Kühn, dass die von Kraftwerk Tubes durchgeführte Brennstoffzellenentwicklung nicht exklusiv bei VW ist.
„Unabhängig vom Hersteller ist das Ziel, dass unsere Technologie bis 2026 in einem Serienfahrzeug auf den Markt kommt. Wir sprechen von einem Volumen von 10.000 Fahrzeugen, verteilt auf mehrere Automobilhersteller“, sagt er.
Details zur Partnerschaft von VW mit Kraftwerk Tubes wurden bekannt, nachdem der frühere Vorstandsvorsitzende Herbert Diess Vorschläge des deutschen Autoherstellers zurückgewiesen hatte, ein wasserstoffbetriebenes Modell auf den Markt zu bringen, das dem Hyundai Nexo oder dem Toyota Mirai der zweiten Generation Konkurrenz machen würde.
In einer im Mai 2021 auf Twitter geposteten Nachricht schrieb Diess: „Das Wasserstoffauto ist nachweislich NICHT die Klimalösung. Die Elektrifizierung hat sich im Verkehr durchgesetzt. Scheindebatten sind Zeitverschwendung. Bitte hören Sie auf die Wissenschaft!“
Die Nachricht, die unter Diess‘ Privatkonto gepostet wurde, war an eine Reihe prominenter deutscher Politiker gerichtet, darunter den derzeitigen deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz und die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock.
Zu den früheren vom Volkswagen-Konzern entwickelten Wasserstoff-Brennstoffzellenfahrzeugen gehören der 2014 vorgestellte VW Golf (Jetta) HyMotion und der Audi A7 h-tron(Bild unten)2015 vorgestellt.
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