Innovative Wasseraufbereitung bei Audi Ingolstadt spart bis zu 500.000 Kubikmeter Frischwasser pro Jahr; auf dem Weg nach ZLD
Audi hat am Standort Ingolstadt ein neues Brauchwasserversorgungszentrum in Betrieb genommen. In Verbindung mit der bestehenden Kläranlage kann nun etwa die Hälfte des am Standort anfallenden Abwassers recycelt und zur Wiederverwendung aufbereitet werden. Audi spart so jährlich bis zu 500.000 Kubikmeter Frischwasser ein. Herzstück des Brauchwasserversorgungszentrums ist ein Membranbioreaktor (MBR).
Wasser ist im gesamten Herstellungsprozess eines Automobils notwendig – zum Beispiel in der Lackiererei. Mit der neuen Brauchwasserversorgungszentrale nutzt Audi die Ressource Wasser effizienter.
Dank dieser innovativen Abwasseraufbereitungsanlage reduzieren wir den Frischwasserbedarf der Produktion im Werk Ingolstadt um ein Drittel. Gleichzeitig vermeiden wir rund 40 Prozent des Abwassers.
Dies unterstreicht das Engagement des Premiumherstellers für einen nachhaltigen Umgang mit Wasser. In seinem mexikanischen Werk in San José Chiapa produziert Audi seit 2018 Autos ohne Abwasser, wie unabhängige Experten bescheinigen. Mit dem neuen Versorgungszentrum hat das Werk in Ingolstadt zudem einen Meilenstein auf dem Weg zum Zero-Liquid Discharge (ZLD) erreicht.
Bevor das Unternehmen das Abwasser als frisches Brauchwasser in die Produktionsprozesse im Werk Ingolstadt zurückführt, wird es in bis zu drei Stufen aufbereitet.
Es durchläuft zunächst einen chemisch-physikalischen Prozess. Dadurch werden alkalische und saure Bestandteile neutralisiert und Schwermetalle, beispielsweise aus der Lackiererei, entfernt. Anschließend kommt der Membranbioreaktor zum Einsatz, das Herzstück der Wasseraufbereitung.
Hier wird das Produktionswasser mit Sanitärabwasser vermischt und von organischen Bestandteilen befreit. Anschließend entfernt der MBR mithilfe porenfeiner Membranen Bakterien und Viren aus dem Abwasser. Damit geht Audi bei der Wasseraufbereitung einen Schritt weiter als herkömmliche Kläranlagen, die dieses Verfahren nicht nutzen. Schließlich entfernt die Umkehrosmose restliche Salze. Das gereinigte Abwasser wird anschließend als Brauchwasser in den Produktionsprozess zurückgeführt.
Um Grundwasser zu sparen, nutzt Audi im Werk Ingolstadt zunehmend auch Regenwasser für Brauchwasserzwecke. Das Regenwasser von mehr als 450.000 Quadratmetern Dach- und Parkplatzfläche wird in unterirdischen Zisternen gesammelt. Je nach Witterung können jährlich bis zu 260.000 Kubikmeter Regenwasser genutzt werden.
Audi hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2025 die Umweltfaktoren Energie, CO2-Emissionen, Frischwasser, Abfall und flüchtige organische Verbindungen um 35 % pro produziertem Auto im Vergleich zum Referenzjahr 2010 zu reduzieren sind CO2-neutral und abwasserfrei.
Gepostet am 22. März 2019 in Fertigung, Nachhaltigkeit, Wasser | Permalink | Kommentare (0)